Wie geht es weiter? – Deutschlands Kliniklandschaft steht vor der Richtungsentscheidung
„Wie geht es weiter?“ Das fragen sich derzeit Klinikleitungen, Verbände und die Politik angesichts der Verzögerung des Krankenhausanpassungsgesetzes. Dieses Gesetz sollte unter anderem die geforderten Gestaltungsspielräume für die Bundesländer und Krankenhausträger bringen. Jetzt liegt es auf Eis. Für Kliniken vor Ort bedeutet das vor allem Unsicherheit: Welche Regelungen setzen sich durch? Wann gibt es klare Vorgaben? Was bedeutet das für Planung, Investitionen und Versorgung in der Fläche?
Genau diese Fragen greift Johanna Sell, Leiterin der Unterabteilung Krankenhauswesen im Bundesministerium für Gesundheit, auf dem Europäischen Gesundheitskongress in München auf. In den Sessions „Krise oder Chance? Wie wir die Kliniklandschaft gezielt transformieren“ und „Vergütungsklarheit in der Kliniklandschaft – Wie geht es weiter mit der Krankenhausfinanzierung?“ gibt sie Einblicke aus erster Hand, welche Schritte das Bundesministerium für Gesundheit aktuell plant und wie die nächsten Etappen der Krankenhauspolitik aussehen. Damit entstehen wertvolle Orientierungspunkte für die künftige Planung und Positionierung im Kliniksektor.
Wie dringend der Handlungsbedarf ist, macht Prof. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands, und CEO des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, deutlich: „Die Krankenhauslandschaft leidet seit Jahren unter grundlegenden Defiziten, wie unzureichender Investitionsfinanzierung durch die Länder und ist ein ineffizientes System, das Ressourcen bindet, statt bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten.“ Für Scholz bietet die Krankenhausreform „einen richtigen Impuls“, der nicht verwässert werden dürfe. Er fordert: „Das Krankenhausanpassungsgesetz darf daher keine Rolle rückwärts werden. Es darf nicht alte Strukturen zementieren oder notwendige Veränderungen auf Jahre hinaus blockieren.“
Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, warnt hingegen: „Derzeit ist die Krankenhausreform noch zu sehr von neuen unerprobten Steuerungselementen geprägt, die nicht zusammenpassen.“ Die Chance für eine zukunftsfeste Transformation sei da, könne aber nur ergriffen werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. NRW habe gezeigt, „wie eine Krankenhausreform mit wenigen Regelungen und hoher Mitwirkung gelingen kann.“
Die Fragen, welche Wege zu einer zukunftsfähigen Krankenhauslandschaft führen und welche Risiken und Chancen durch die Verzögerung des Krankenhausanpassungsgesetzes entstehen, diskutieren Sell, Scholz und Engehausen mit weiteren Expetinnen und Experten in der Session „Krise oder Chance? Wie wir die Kliniklandschaft gezielt transformieren“.
Weitere Session zum Transformationsprozess in der Krankenhauslandschaft:
- Vergütungsklarheit in der Kliniklandschaft – Wie geht es weiter mit der Krankenhausfinanzierung?
- Elemente eines optimalen Krankenhauses
- Ambulantisierung gelingt nicht im luftleeren Raum. Was Krankenhäuser jetzt brauchen.
- Kliniken in der Krise. Der Transformationsfonds als Rettungsanker?
Am 21. und 22. Oktober 2025 rückt der Europäische Gesundheitskongress in München unter dem Motto „Sprunginnovationen im Gesundheitswesen: von Rückstand zur Zukunft“ die Themen ins Zentrum, die das Gesundheitswesen in den kommenden Monaten und Jahren bestimmen werden: die Finanzlage von GKV und PKV, die Transformation der Krankenhauslandschaft, die Chancen von Künstlicher Intelligenz und Zukunftstechnologien.
Wir freuen uns auch auf eine neue Location! Der Europäische Gesundheitskongress München wird ab 2025 im Leonardo Royal Hotel Munich stattfinden.
Buchen Sie Ihr Ticket jetzt – eine Anmeldung ist bis einen Tag vor Kongressbeginn möglich.
Das aktuelle Programm finden Sie hier: Kongressprogramm
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Wir freuen uns darauf, Sie im Oktober in München persönlich begrüßen zu dürfen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Kongressleiterin
Claudia Küng