Mit Sprunginnovationen und klarer Strategie an die Spitze

Zwei Tage voller Impulse, klarer Botschaften und Aufbruchsstimmung: Der Europäische Gesundheitskongress München zeigte, dass Deutschland mit Sprunginnovationen Vorreiter weltweit werden kann. Unter dem Motto „Sprunginnovationen im Gesundheitswesen: Von Rückstand zur Zukunft“ diskutierten über 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort sowie 450 online über Strategien für ein modernes, zukunftsfähiges Gesundheitswesen. „Wir haben in den vergangenen zwei Tagen eindrucksvoll gesehen, dass nicht nur große Länder wie China, sondern auch kleine wie Ruanda erfolgreich sind, wenn sie klare und konsequente Strategie haben“, betonte Veranstalterin und Kongressleiterin Claudia Küng. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Transformation im Gesundheitswesen, die alle Bereiche betrifft. In beinahe jeder Session wurde dabei der Ruf nach einer Strategie und gemeinsamer Zukunftsvision laut.

Ein weiterer Fokus des diesjährigen Kongresses war die Frage „Wie geht es bei der Transformation der Krankenhauslandschaft weiter?“. Sie bewegte viele Kongressteilnehmer aus Kliniken und Verbänden. Wann gibt es klare Vorgaben aus Berlin? Was bedeutet das für Planung, Investitionen und Versorgung in der Fläche? Genau diese Fragen griff Johanna Sell, Leiterin der Unterabteilung Krankenhauswesen im Bundesministerium für Gesundheit, auf. „Wir hoffen, dass das Krankenhausanpassungsgesetz zum 1. März 2026 in Kraft treten kann“, erläuterte sie den Zeitplan. Sell betonte auch, dass das Bundesgesundheitsministerium erst langfristig neue Leistungsgruppen einführen wolle: „Wir wollen Planungssicherheit schaffen und eine gewisse Ruhe in diese Umbruchphase bringen.“ Gleichzeitig forderte sie von Ländern und Kliniken, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und von Ausnahmeregelungen des KHAG „mit Augenmaß“ Gebrauch zu machen.

Ein weiteres, brandaktuelles Thema auf der Agenda: Die Krise der GKV. Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, zeichnete ein alarmierendes Bild der finanziellen Lage der gesetzlichen Krankenversicherung. „Das politische Versprechen einer Beitragsstabilität ist nicht haltbar“, machte er deutlich. Ohne Reformen werde die 20-Prozent-Marke bei den Beitragssätzen in den 2030er-Jahren fallen. Storm forderte einen „Dreiklang aus Steuerzuschüssen, Ausgabenbegrenzung und Strukturreformen“, um die Kassen zu stabilisieren.

Für CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek hat die Frage der Stabilität in der GKV und der Pflegeversicherung politisch „eine unglaubliche Sprengkraft“. Gelinge das nicht, sei der Generationenvertrag in Gefahr. Auch Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK Classic, warnte, dass das System nur dann Bestand habe, wenn die jüngeren Generationen es als gerecht empfinden. Er forderte, Prävention als „essentielle Investition in die Zukunft“ zu begreifen und Gesundheitskompetenz bereits im Kindesalter zu stärken. Gleichzeitig müsse die Versorgung effizienter und die Finanzierungsbasis breiter werden. „Nicht jede Innovation darf um jeden Preis in den GKV-Katalog aufgenommen werden“, betonte Hippler außerdem.

Der Freiburger Ökonom Prof. Bernd Raffelhüschen erinnerte daran, dass das Problem der Generationengerechtigkeit seit Jahrzehnten bekannt sei: „Wir wissen seit 40 Jahren, dass wir ein Problem haben.“ Sein Maßstab für Gerechtigkeit liegt dabei in der Gleichbehandlung der Generationen. „Warum sollen die Jungen 25 Prozent zahlen, wenn wir 15 Prozent gezahlt haben?“ fragte er und schlug vor, Beiträge einzufrieren, Leistungen für die Babyboomer-Generation als „Verursacher“ anzupassen und stärkere Eigenbeteiligungen für diese einzuführen. Holetschek warnte jedoch vor einem Systembruch. „Die Solidarität im System würde ich nicht aufgeben wollen“, betonte er. Aber auch er plädierte für strukturelle Reformen in der GKV und in der Pflege. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, was wir uns noch leisten wollen“, sagte er.

Der Kongress endete mit einem gemeinsamen Verständnis: Nur mit Strategie, Mut und klaren Prioritäten kann Deutschland weltweit zum Vorreiter werden. Viele Debatten zeigten trotz aktueller Herausforderungen Zuversicht – und den Willen, den Wandel aktiv zu gestalten. Oder, wie Claudia Küng es formulierte: „Wir haben alle Voraussetzungen dafür – wir müssen sie nur nutzen.“

Im nächsten Jahr findet der Kongress am 22. und 23. Oktober 2026. Notieren sich den Termin und buchen Sie ihr Ticket schon jetzt zum Super-Frühbuchertarif! www.gesundheitskongress.de/anmeldung-2026

Wir freuen uns, Sie im nächsten Jahr begrüßen zu dürfen!

Wir freuen uns auf Sie!

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Kongressleiterin
Claudia Küng

Zurück