Caring Communities: Ohne örtliche Sorgestrukturen droht der Kollaps
Wir alle wollen lange leben. Wie und wo wollen wir aber alt werden? Und wer würde uns ggfs. pflegen? Es gibt immer mehr Pflegebedürftige, aber immer weniger Angehörige, die sie betreuen können. Die Heimversorgung ist ebenfalls in einer tiefen Krise. Ohne örtliche Sorgestrukturen droht dem System Pflege in Deutschland der Kollaps, sind inzwischen viele Experten überzeugt.
Eine Antwort auf diese Herausforderungen können deshalb die sogenannten "Caring Communities" sein. Es geht um ein neues Miteinander: Flexible Wohninfrastrukturen, wechselseitige Unterstützung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und die Pflege in den Alltag zu integrieren. Nachbarschaftliches Wohnen in Quartieren, Wohnsiedlungen und Dorfgemeinschaften statt eines Lebens in Einsamkeit.
„Den Landkreisen kommt dabei mit ihrer Zuständigkeit für die seniorenpolitischen Gesamtkonzepte, für die Pflegebedarfsplanung und für die Pflegestützpunkte sowie für die Gesundheitsregionen plus vor allem eine koordinierende Rolle zu“, betont Dr. Klaus Schulenburg, Referent für Soziales, Gesundheit und Krankenhauswesen beim Bayerischen Landkreistag. Um sorgende Gemeinschaften stärker voranzubringen, sollten aber aus seiner Sicht neben Fördermöglichkeiten und Beratungsleistungen vor allem gesetzliche Grundlagen geschaffen werden.
Darüber, wie das Konzept der Caring Communities funktioniert und wie eine zukunftsfähige Alten- und Pflegepolitik realisiert und finanziert werden könnte, diskutieren Dr. Klaus Schulenburg, Prof. Dr. Reinhold Altendorfer, Fachanwalt für Medizinrecht und Facharzt für Allgemeinmedizin, Vera Lux, Präsidentin, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender CSU im Bayerischen Landtag und Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK Classic, in der Session „Caring Community – Pflege im Quartier: Wie kommen wir von der Wunschvorstellung zur Realisierung?“. Moderiert wird die Session von Dr. Regina Klakow-Franck, unabhängige Beraterin im Gesundheitswesen. Das Panel findet in Kooperation mit der IKK Classic statt.
Auf dem Europäischen Gesundheitskongress München am 10. und 11. Oktober 2024, der unter dem Motto „Umsetzungsrevolution im Gesundheitswesen: Eigeninitiative ist der Schlüssel zum Erfolg!“ stattfindet, erwartet Sie wie gewohnt eine große Vielfalt der Themen: Von der Gesundheitspolitik über stationäre, ambulante und sektorenübergreifende Versorgung bis hin zur Rehabilitation und Pflege. Neben intensiven Diskussionen und Debatten geht es bei dieser Leitveranstaltung vor allem darum, über sektorale, regionale und nationale Grenzen hinweg praktische Lösungen zu suchen, zu finden und voneinander zu lernen. Seien Sie dabei!
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Informationen zum Kongress finden Sie laufend unter: Programm - 23. Europäischer Gesundheitskongress München
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Ihre Kongressleiterin
Claudia Küng